Am heutigen Welt-Down-Syndrom-Tag möchten wir darauf aufmerksam machen, dass Kinder mit Down-Syndrom ein erhöhtes Risiko für Leukämie haben. Die häufigste Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter ist Leukämie, wobei bei Kindern mit Down-Syndrom insbesondere das Risiko für die akute myeloische Leukämie (AML) deutlich erhöht ist. Laut der „Leitlinie Down-Syndrom“ tritt eine AML bei Kindern unter fünf Jahren mit Down-Syndrom rund 150-fach häufiger auf als bei ihren Altersgenossen ohne Down-Syndrom. Diese Besonderheit wird auf das zusätzliche Chromosom 21 zurückgeführt, das die Blutbildung verändert. Leider leiden Kinder mit Down-Syndrom häufig besonders stark unter der notwendigen Chemotherapie zur Heilung der Erkrankung.
Anfang 2021 wurde für Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom und AML die neue Therapieoptimierungsstudie ML-DS 2018 eröffnet. Ihr Ziel ist es, herauszufinden, ob bei Patientinnen und Patienten mit gutem Therapieansprechen eine weitere Reduzierung der Behandlung möglich ist. Die Arbeitsgruppe um Prof. Klusmann erforscht die zugrunde liegenden genetischen Mechanismen, um langfristig sowohl die Wirksamkeit als auch die Verträglichkeit der Therapien weiter zu verbessern.
„Unser Ansatz zielt darauf ab, die genetischen Grundlagen der Leukämie bei Kindern mit Down-Syndrom so genau wie möglich zu verstehen, damit wir gezielt und schonend behandeln können.“ sagt Prof. Klusmann. Mit diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen will die Arbeitsgruppe die Perspektiven für betroffene Kinder und ihre Familien weiter verbessern und gleichzeitig das Bewusstsein für die besonderen Anforderungen, aber auch das Potenzial von Menschen mit Down-Syndrom stärken.